Drosera schwackei – Artstatus bestätigt. Neuesten Untersuchungen zufolge ist D. schwackei, die bislang als Varietät von D. montana galt, als eigenständige Art anzusehen. Aufgrund morphologischer und ökologischer Eigenschaften wurde sie vom D. montana Komplex abgegrenzt und ist sogar näher mit D. tentaculata und D. graminifolia verwandt als mit D. montana. Drosera schwackei (Diels) F. Rivadavia, comb. nov. Das Pflanzenreich 4. 112 (26): 89. 1906. Morphologisch gesehen sind sich D. montana var. montana und D. montana var. tomentosa sehr viel ähnlicher als beide Arten D. montana var. schwackei gleichen. D. montana var. schwackei bildet eine sehr seltene Gruppe, die eine spezielle ökologische Nische besetzt. Ihre geringe Variabilität, durch die sie sich sehr einfach von den anderen südamerikanischen Arten abgrenzen lässt, sichert ihr einen eigenen Artstatus zu. Die Rosette von D. schwackei besteht aus schmalen, lanzettlichen, halbaufrechten Blättern und ähnelt eher D. graomogolensis als der flachen Bodenrosette von D. monatana und D. tomentosa. Das charakteristische Merkmal bilden jedoch die gelblich-grünen Blätter, deren rot-orange farbenen Drüsen der Pflanze einen gold- orangenen Schimmer verleihen. Eine Eigenschaft, die man sonst nur bei D. sessi- folia vorfindet. Insgesamt sind die Blätter von D. schwackei wesentlich robuster als die von D. montana und D. tomentosa. Die Blattenden von D. schwackei sind spitz zulaufend, entgegend den abgestumpften Blattenden von D. montana und D. tomentosa. Die Rückseite der Blätter ist dichter mit drüsenlosen Haaren besetzt als die von D. montana und D. tomentosa. Ältere, abgestorbene Blätter färben sich nur leicht bräunlich, während sich die tiefroten Blätter von D. montana dunkelbraun bis fast schwarz färben. Blütezeitpunkt ist von März bis April, was mit dem Übergang von der Regenzeit zur Trockenperiode begründet ist. Die robusten Blütenstiele tragen 1 – 9 lila bis pink farbene Blüten und sind denen von D. graminifolia sehr ähnlich, jedoch ist die Behaarung bei D. schwackei sehr viel dichter. Die Samen sind doppelt so lang und mehr länglich als eiförmig. Ein weiteres Merkmal bildet der außergewöhnliche Standort, den D. schwackei besiedelt. Die Pflanzen wachsen in kleinen Populationen zwischen milchigem Quarzgrus, der mit feinem weißen Sand vermischt ist. Die umgebene Vegetation ist sehr spärlich und dörrt während Trockenzeit aus. D. schwackei hingegen übersteht die trockenen Monate mit kleinen eingerollten Blättern und bildet zu dieser Zeit kaum noch Fangschleim aus. Die Kultur von D. schwackei ist nicht viel schwieriger, als die der meisten anderen südamerikanischen Arten. Während D. montana und D. tomentosa in Kultur meist nur kurzlebig zu sein scheinen, lässt sich D. schwackei problemlos unter gleichbleibenden Bedingungen ganzjährig feucht kultivieren. Die typische rot- orangene Färbung der Drüsen lässt sich allerdings nur unter sehr hellen Bedingungen erzielen. Siehe auch: ARTENBESCHREIBUNG - Drosera schwackei 12.06.2008 | Markus Welge -------------------------------------------------------------------------------------------- >> Drosera schwackei - Kultivierte Pflanzen unter Kunstlicht Drosera schwackei - Seitenansicht einer Pflanze in Kultur |