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Drosophyllum lusitanicum mit ge- fangener 'Beute'. Das Taublatt ist dank seines zähen Fangschleims ein besonders erfolreicher Jäger.
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Der Zwergkrug (Cephalotus follicu- laris) ist eine Kostbarkeit unter den Karnivoren.
Die Pflanzen wachsen in einem sehr begrenzten Gebiet an der Südwestküste Australiens. Dort haben sie sich auf den Fang von Ameisen spezialisiert.
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Einleitung
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Heliamphora tatei var. neblinae
Diese von den Tafelbergen in  Venezuela stammende Art bildet beeindruckende Fangtricher mit langgezogenen Deckeln an denen süßlicher Nektar produziert wird, um Insekten anzulocken.
Was macht Fleischfressende Pflanzen so faszinierend?  
 
Ist es die Fähigkeit kleine Tiere zu fangen, festzuhalten und zu verdauen, oder ist es ihr anmutendes Erscheinungsbild? - Vermutlich sind es beide Eigenschaften, die Karnivoren so reizvoll machen.
 
Diese außergewöhnliche Pflanzengruppe hat bereits seit dem 18. Jahrhundert das Interesse der Menschen geweckt und deren Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Fleischfressende Pflanzen haben die Fähigkeit entwickelt, sich an extrem nährstoffarme Lebensräume anzupassen und mithilfe verschiedenster Fangmethoden zumeist kleinere Lebewesen anzulocken, zu fangen und schließlich zu verdauen, um die Nährstoffe für sich zu verwerten.
Vornehmlich werden kleinere Insekten wie Fliegen, Spinnen oder Mücken gefangen. In die Kannen von Nepenthes verirren sich jedoch gelegentlich auch größere Tiere. Diese besondere Eigenschaft ermöglicht ihnen die Ansiedlung in sauren Torfmooren, sauren Gewässern, ausgewaschenen Sandböden oder sogar eine epiphytische Lebensweise. Dabei handelt es sich teilweise um sehr schwer zugängliche Gebiete, so dass bis heute immer wieder neue Arten entdeckt werden.

Derzeit existieren rund 600 verschiedene Arten, die als karnivor eingestuft werden, wobei immer wieder neu entdeckte Arten hinzukommen.
Die 8 Familien der karnivoren Pflanzen unterteilen sich in wiederum 19 Gattungen, die sich auf ganz individuelle Art und Weise durch ihr Erscheinungsbild sowie ihre Fangmechanismen voneinander unterscheiden. Einige Pflanzen werden auch als Präkarnivor bezeichnet, da sie zwar Tiere anlocken und fangen können, jedoch findet bei ihnen keine echte Verdauung statt (z.B. die Arten der Gattung Roridula sowie einige Bromelien).

Grundsätzlich unterteilt man Karnivoren nach verschiedenen Fallentypen, die 'aktiv' oder 'passiv' sein können, je nachdem ob der Fangvorgang mit einer Bewegung der Blätter geschieht, oder nicht. Die Funktionsweise der Fallen lässt sich wie folgt gliedern:
 
Die fünf verschiedenen Fallentypen:

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Gleitfallen (Brocchinia, Catopsis, Cephalotus, Darlingtonia, Heliamphora, Nepenthes, Sarracenia)
Umgeformte Blätter bilden eine Art Trichter. Die Randbereiche sind meist mit süßlichem Nektar versehen. Die durch Duft und Farbe angelockten Insekten können in die Schläuche fallen. Die glatte Innenseite verhindert ein Entkommen und die Beutetiere ertrinken in der im Inneren befindlichen Flüssigkeit. Mithilfe von Enzymen und/oder Bakterien wird das Opfer zwersetzt und die freigewordenen Nährstoffe werden von der Pflanze aufgenommen.

- Klebfallen (Byblis, Drosera, Drosophyllum, Pinguicula, Triphyophyllum)
An den Blättern dieser Pflanzengruppe befinden sich Drüsen, die mit Fangschleim besetzt sind. Durch Farbe und Lichtreflexion werden die Beutetiere angelockt und mit klebrigem Sekret benetzt, das ein Entkommen erschwert. Eine leichte Bewegung der Blätter (einige Drosera- und Pinguicula-Arten) erschwert den Versuch zu entfliehen. Auch hier erfolgt die Zersetzung mithilfe von Enzymen. Die freigewordenen Nährstoffe werden anschlißend durch weitere Drüsen von der Pflanze aufgenommen.

- Klappfallen (Aldrovanda, Dionaea)
Die Venusfliegenfalle ist die bekannteste Klappfalle. Hier wird die Bewegung der Blätter durch kleine Fühlborsten an der Innenseite der Fallen ausgelöst, sobald ein Beutetier diese mehr als einmal nacheinander berührt. Nachdem die Falle komplett geschlossen ist, füllt sie sich mit einer Art Verdauungsflüssigkeit, die das Opfer zwersetzt. Ein ähnliches Prinzip des Fangvorgangs findet man bei Aldrovanda, bei der es sich jedoch um eine aquatische Art handelt, die vorwiegend Kleinstlebewesen aus dem Wasser fängt.

- Reusenfallen (Genlisea)
Reusenfallen findet man nur bei der Gattung Genlisea. Wie Beutetiere angelockt und gefangen werden ist noch weitestgehend unerforscht. Kleine Lebewesen gelangen in die schlitzförmigen Öffnungen der Y-förmigen Reusen und können sich nur in eine Richtung fortbewegen, da abwärts gerichtete Härchen den Weg zurück verhindern. Im mittleren Bereich der Reusen befindet sich eine leichte Verdickung, die den Magen darstellt, in dem die Beute zersetzt wird. Die dadurch freigewordene Nähstoffe werden anschließend von der Pflanze aufgenommen.

- Saugfallen (Utricularia)
Die Saugfallen der Gattung Utricularia fangen die Beute durch Unterdruck, der die Opfer in die Fangblasen saugt. Die Öffnung der Falle wird hier ebenfalls durch winzige Härchen an der Öffnung ausgelöst.
 
Bei den meisten Arten erfolgt die Verdauung mithilfe von Enzymen, die von der Pflanze selbst produziert werden. Bei Arten, die diese so genannte Verdauungs- flüssigkeit nicht produzieren, wird die gefangene Beute mit Bakterien zersetzt
(z.B. alle Arten der Gattung Heliamphora).
 
Folgende Gattungen zählen zu den karnivoren Pflanzen, von denen wir auf den folgenden Seiten einige näher vorstellen möchten:
 
Aldrovanda - Wasserfalle
Brocchinia (hier nur die Art B. reducta)
Byblis - Regenbogenpflanze
Catopsis (hier nur die Art C. berteroniana)
Cephalotus - Zwergkrug
Darlingtonia - Kobralilie
Dionaea muscipula - Venusfliegenfalle
Drosera - Sonnentau
Drosophyllum - Taublatt
Genlisea  - Reusenfalle
Heliamphora - Sumpfkrug
Nepenthes - Kannenpflanze
Pinguicula  - Fettkraut
Roridula - Wanzenpflanze
Sarracenia - Schlauchpflanze
Triphyophyllum - Hakenblatt
Ultricularia - Wasserschlauch
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Genlisea sp. Itacambira Beauty
Die Reusenfallen bilden außerge- wöhnliche Blüten an zumeist sehr langen Bllütenstielen. Diese unbe- schriebene Species ist nahe ver- wandt mit G. violacea und stammt wie die meisten Genlisea Arten aus Südamerika.
 
© Markus Welge | Letzte Aktualisierung: 16.09.2007