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Drosera burmannii
Verbreitung: Australien
Drosera L. (1753) - Sonnentau
 
150 Arten sowie zahlreiche Formen und Varietäten existieren von der Gattung
Drosera, die zusammen mit Aldrovanda (Wasserfalle) und
Dionaea (Venusfliegenfalle) zur Famiele der Sonnentaugewächse (Droseraceae) gehört.
 
 
ALLGEMEINES
Die ersten Aufzeichnungen der Sonnentau-Arten reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. C. Linné beschrieb die Gattung Drosera im Jahre 1753. Es folgten zahlreiche Untersuchungen über die Blattbewegung und die Sekretabsonderung. Die Versuche von Charles Darwin erbrachten im Jahre 1875 schließlich den Nachweis der karnivoren Eigenschaften von D. rotundifolia. Der Name der Gattung entstammt dem griechischen Wort droseros, was taubedeckt bedeutet.
 
 
VERBREITUNG
Der Sonnentau ist auf allen Kontinenten in den unterschiedlichsten klimatischen Regionen vertreten. Die meisten Arten findet man in Australien. Es werden sowohl tropische Bereiche, als auch temperierte bis kalte Gebiete mit Frost besiedelt.
Man findet die Pflanzen vorzugsweise auf nährstoffarmen Torf-Sand Böden, an zumeist hellen Standorten, die ganzjährig oder zumindest saisonal sehr feucht sind. Aufgrund ihrer weitreichenden Verbreitung hat die Gattung eine Reihe von Anpassungsmechanismen entwickelt. Einige Pflanzen sind in der Lage, mithilfe von unterschiedlichen Überdauerungsstrukturen eine Trockenperiode zu überstehen. Südafrikanische winterwachsende Drosera überdauern den trockenen Sommer als Speicherwurzel, australische Knollen-Drosera als Knolle, die sich tief in den Boden zurückzieht. Die kleinwüchsigen Zwergdrosera bilden eine Stipula, die sie vor Hitze und Trockenheit schützt. Temperierte Arten überstehen Kälteperioden in Form einer Ruheknospe (=Hibernakel).
Drosera-Arten besiedeln vorwiegend offene Gebiete und man findet nur wenige in Wald- oder Buschregionen (
D. prolifera, D. adelae und D. schizandra).
 
 
MERKMALE
Die Arten der Gattung sind Rosetten bildende, mehrjährige, zumeist terrestrisch wachsende Pflanzen von nur wenigen Millimeter im Durchmesser (australische Zwergdorsera) bis hin zu langstieligen Arten, die bis zu einige Meter an Höhe erreichen können (australische Knollendrosera).
Es existieren Sonnentau-Arten in unterschiedlichen Formen und Farben mit verschieden geformten Blättern von rundlich oder nierenförmig bis hin zu filigran fadenförmig. Bei den australische Zwergdrosera-Arten entstehen zu Beginn der feuchten Jahreszeit aus den Blattachseln modifizierte Blätter (Brutschuppen), die als Fortpflanzungsorgane dienen.
Die meisten Pflanzen bilden eine flach am Boden liegende Blattrosette aus, einige Arten sind jedoch regelrechte Kletterpflanzen und Bilden vereinzelt einen Stamm aus alten abgestorbenen Blättern.
 
 
FANGMECHANISMUS
Die Blätter sind mit Tentakeln und besetzt, an deren Ende sich Drüsen befinden, die für dei Bildung des Fangschleims und die Verdauung zuständig sind.
Durch Lichtreflexion und die rote Farbe der Tentakel werden zumeist kleinere Insekten angelockt. Die Beutetiere bleiben an den Schleimtropfen kleben und werden durch den Versuch zu entkommen, mehr und mehr von diesem benetzt. Die durch den Fang gereizten Tentakel lösen eine leichte Blattbewegung aus, die dem Opfer ein Entkommen zusätzlich erschwert. Einige Arten sind sogar in der Lage, ihre Tentakel in die Blattmitte zu klappen (
D. burmannii, D. glanduligera) und somit die gefangenen Insekten regelrecht zu umschließen. Diese so genannten Schnelltentakel (Hartmeyer 2005) bilden in der Regel nur am Boden liegende Rosetten, um kriechende Insekten effektiver fangen zu können.
Durch Absonderung von Verdauungsenzymen wird die Beute schließlich zersetzt.
 
 
BLÜTE
Oft sind die Blüten von Sonnentau-Arten nur wenige Tage geöffnet. Die meisten Pflanzen besitzen weiße oder rosafarbene Blüten. Seltener anzutreffen sind rote (D. cistiflora) oder gelbe Blüten (
D. zigzagia, D. citrina). Die Blüten bestehen in der Regel aus jeweils fünf Kelchblättern, fünf Kronblättern und fünf Staubblättern mit drei Fruchtblättern. Viele Arten der Gattung sind selbstbestäubend.
 
 
KULTUR
Die meisten Arten benötigen einen sehr hellen bis sonnigen Standort bei Temperaturen von 15 - 35 °C. Die Arten der gemäßigten Gebiete können ganzjährig im Freiland kultiviert werden. Die Temperaturen sollten im Winter leicht über dem Gefrierpunkt liegen, wobei auch leichte Fröste vertragen werden. Tropische Arten benötigen hohe Temperaturen, die dauerhaft über 20 °C liegen sollten. Knollen- und Zwergdrosera gedeihen in ihrer Hauptwachstumsperiode im Winter am besten bei Temperaturen zwischen 5 und 20 °C.
 
Als Substrat eignet sich ein Gemisch aus Torf und Sand oder auch Sphagnum.
Der Boden sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden, mit der Ausnahme von Knollen-Drosera, die während der Sommerruhe vollständig trocken stehen müssen. Auch einige Zwergsonnentau-Arten dürfen während der Sommermonate nur mäßig bewässert werden.
Alle Arten benötigen eine konstant erhöhte Luftfeuchtigkeit.
Die Vermehrung gelingt sowohl über Aussaat, als auch über vegetative Methoden wie Blatt- oder Wuzelstecklinge.
Literatur:
 
Barthlott, W., Porembski, S., Seine, R., Theisen, I. (2004): Karnivoren - Biologie
   und Kultur Fleischfressender Pflanzen. Verlag Eugen Ulmer.
Braem, Dr. Guido (2002): Fleischfressende Pflanzen - Gattungen und Arten im  
   Porträt. Augustus Verlag München.
D'Amato, P. (1998): The Savage Garden - Cultivating Carnivorous Plants.
Hartmeyer, S.(2005): Drosera glanduligera - Der Sonnentau mit "Klapp-Tentakeln"
   Das Taublatt 52, 2005/2: 34 - 38
Hartmeyer, S.(2006): Verborgene Vielfalt: Die Schnelltentakel der Gatung Drosera.
   Das Taublatt 54, 2006/1: 38 - 49.
Hartmeyer, S.(2006): Drosera hartmeyerorum - Der Sonnentau mit Lichtreflektoren.
    Das Taublatt 56, 2006/3: 4 - 9.
Labat, J. J. (2003): Fleisch fressende Pflanzen - Auswählen und Pflegen.
   Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
Lowrie, A. (1998): Carnivorous Plants of Australia - Vol. 1-3
Schlauer, J. (2001): D. hartmeyerorum spec. nov. (Droseraceae), a New Sundew in
   sect. Arachnopus from N-Austral.. (2001) Carn. Pl. Newsletter, 30/4: 104 - 106.
Schlosser, E. (2005): Notes on some little known Carnivorous Plants from
   Madagascar. Carn. Pl. Newsletter, 34 No. 4 (2005): 100 - 105.
Slack, A. (1979): Carnivorous Plants. Reed, London.
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Drosera alba am Naturstandort
Giftberg, Südafrika
Foto: Andreas Fleischmann (2006)
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Blüte von D. roraimae
Verbreitung: Venezuela
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Drosera ramellosa
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© Markus Welge | Letzte Aktualisierung: 16.09.2007