Licht Die meisten fleischfressenden Pflanzen kommen in offenen Gebieten vor, an denen sie ein hohes Maß an natürlichem Licht erreicht, welches für die Photosynthese, die Blütenbildung sowie für den Zyklus der Wachstumsphase und der Ruhezeit unab- kömmlich ist. Ausgenommen hiervon sind einige Arten der Gattungen Nepenthes und Pinguicula, die zwar ebenfalls an sehr hellen Standorten wachsen, sie hier jedoch nur von indirektem Licht erreicht werden, da sie meist leicht beschattet von umliegender Vegetation wachsen oder an Felswänden, die zu einer lichtabgewandten Seite ausgerichtet sind. Dabei ist jedoch zu beachten, dass ein schattiger Naturstandort keinesfalls mit einem Schattenstandort in unseren Breiten verglichen werden kann. Insbesondere bei der Kultur auf der Fensterbank muss bedacht werden, dass Glasscheiben für bestimmte Anteile des Lichtspektrums undurchlässig sind. Um die natürlichen Ressourcen auszunutzen, bietet sich die Kultur im Freiland oder im Gewächshaus an. Dabei ist auf ausreichende Belüftung zu achten, um zu hohe Temperaturen zu vermeiden. Da gerade in den Wintermonaten das Licht in unseren Breiten nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist, sollte die Verwendung von Kunstlicht als Zusatzbeleuchtung in Betracht gezogen werden. Dies scheint vor allem dann erforderlich zu sein, wenn die Pflanzen in Innenräumen kultiviert werden, in die nur wenig bis gar kein direktes Tageslicht fällt. An einem hellen Ost- oder West-Fenster bzw. in einem Gewächshaus kann die Beleuchtung besonders im Winter zeitweise als Tagesverlängerung dienen. Ein nach Süden ausgerichtetes Fenster scheint nur bedingt für die Kultur geeignet zu sein, da starke Sonneneinstrahlung oft zu einer Überhitzung oder Verbrennung der Pflanzen führen kann. Bei der Kultur unter Kunstlicht ist zu berücksichtigen, dass einige Pflanzen je nach Breitengrad des natürlichen Standortes unterschiedliche Tageslängen in den Sommer- und Wintermonaten benötigen. Dies ist für die Wachstums- und Ruhe- phase sowie für die Blütenbildung bestimmter Arten sehr wichtig. Die Auswahl eines geeigneten Leuchtmittels ist besonders wichtig. Hier empfiehlt es sich Leuchtstoffröhren mit den entsprechenden Lichtfarben, Natriumdampf- lampen oder HQI-Leuchten zu verwenden. Aus eigener Erfahrung haben sich Leuchtstoffröhren mit den Lichtfarben 840 (neutralweiß) und 860/865 (Tageslicht) in Kombination bewährt. Dieses Spektrum scheint für fast alle Arten das Optimum darzustellen und ist sehr zu empfehlen. Speziell deklarierte Pflanzenleuchten aus Fachgeschäften sind unserer Meinung nach für die Kultur von Karnivoren nicht geeignet und die Effektivität steht in keinem Verhältnis zum hohen Preis. Dies gilt auch für die so genannten TRUE- LIGHT Leuchtstoffröhren, die zwar bedingt geeignet sind, jedoch keine besseren Kulturerfolge bringen, als herkömmliche Röhren in den entsprechenden Licht- farben, die zudem noch eine höhere Lumenanzahl aufweisen. Bei der Verwendung von Leuchtstoffröhren ist zu beachten, dass der Abstand zu den Pflanzen sehr gering gehalten werden muss, da die Strahlungsintensität dieser Leuchten nicht besonders hoch ist. Ein Optimum für die Pflanzenbeleuchtung stellt die T5-Technologie dar, die oft auch in der Seewasseraquaristik Anwendung findet und eine Weiterentwicklung der T8-Technologie darstellt. Diese Röhren zeichnen sich durch ihren geringen Durchmesser aus und haben eine deutlich höhere Lichtleistung, als die herkömm- lichen T8-Leuchtstoffröhren. Der Kulturerfolg mit diesen Leuchten rechtfertigt auch den höheren Preis. Hinweis: Alle Leuchtmittel sollten spätestens nach einem Jahr gewechselt werden, da die Lichtintensität im Laufe der Zeit stark nachlässt, auch wenn dies für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. NAHDL-Leuchtmittel SON-T Agro Natriumdampfhochdrucklampe HQI-Lampe Einige ausgewählte Leuchtmittel: Weiterführende Links: - Ein ausführlicher Artikel über geeignete Lichtquellen wurde in der Taublatt- Ausgabe 41 (2001/3) veröffentlicht. Außerdem kann dieser Artikel im folgenden Link online nachgelesen werden: Leuchtmittel - Ein Überblick - Ein weiterer Artikel speziell zu den geeigneten Lichtfarben findet man auf der Seite von plantarara in den speziellen Kulturtipps. - Der Inernetanbieter seaqualux bietet T5- und QTI-Beleuchtung zu einem verhältnismäßig günstigen Preis an: http://seaqualux.de/ Heliamphora pulchella Insbesondere Heliamphora sind auf intensive Beleuchtung angewiesen. Unter guten Lichtverhältnissen färben sich die Pflanzen besonders schön aus. Kultur von Pinguicula unter Leucht- stoffröhren. Insbesondere die mexikanischen Arten lassen sich hervorragend unter Kunstlicht kultivieren. |