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Luftfeuchtigkeit
 
Für die meisten Karnivoren ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ein entscheidender Faktor bei der Kultur. Der Anspruch an die Luftfeuchtigkeit richtet sich in erster Linie nach dem Standort, an dem die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung wachsen. Die dort vorherrschenden Bedingungen sollten auch bei der Kultur weitestgehend berücksichtigt werden.
 
Die meisten Arten tolerieren ein gewisses Maß an Abweichungen zu der für sie optimalen Luftfeuchte, da diese auch am Naturstandort Schwankungen unterliegen kann.
Dabei sind es nicht immer tropische Gebiete, die eine feuchte Umgebung bieten, vielmehr ist es in den meisten Fällen auch die umliegende Vegetation, wie z. B. Gräser und Moose, die für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Bereich der Pflanze sorgen.
Arten, die in küstennahen Gebieten oder an Gewässerrändern wachsen, bekommen durch Spritzwasser, Wasserverdunstung und ständig feuchten Boden oder gelegentlichen Überflutungen ein bestimmtes Maß an Feuchtigkeit.
Bei einigen Arten spielt auch die Bodenbeschaffenheit eine Rolle, die für eine gewisse Wasserverdunstung sorgt, was vor allem in der Nacht und bei kühleren Temperaturen der Fall ist.
 
Die folgenden Richtwerte sind nur ein grober Anhaltspunkt für die Ansprüche der einzelnen Gattungen, die jeweils ein gewisses Maß an Toleranz beinhalten.
 
Normale Luftfeuchte (40 - 50 %): Byblis gigantea, Dionaea, einige Drosera, Drosophyllum, Pinguicula, Sarracenia und Roridula.
 
Erhöhte Luftfeuchte (50 - 70 %): Cephalotus, die meisten Drosera-Arten, tropische Pinguicula und die meisten Utricularia.
 
Hohe Luftfeuchtigkeit (> 70 %): Byblis liniflora, Genlisea, Heliamphora, Nepenthes, einige Drosera sowie epiphytische Utricularia
 
Eine Luftfeuchtigkeit unterhalb von 40 % sollte möglichst für alle Arten vermieden werden, da dies auf Dauer zu Blattschäden führen kann. Sie sollte allerdings auch nur so hoch sein, wie die Pflanzen es benötigen. Eine zu feuchte Luft führt auf lange Sicht zur weichen Kultur der Karnivoren, die dadurch anfälliger für Krank- heiten und Schädlinge werden. Außerdem droht die Gefahr von Schimmel, insbe- sondere bei der Kultur in geschlossenen Behältern oder Lichtmangel.
Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit - insbesondere in den Sommermonaten – muss dafür gesorgt werden, dass zumindest der Boden immer feucht gehalten wird, um ein zu starkes Austrocknen zu verhindern.
 
Für einige Karnivoren ist eine hohe Luftfeuchtigkeit unbedingt erforderlich. Ist sie zu gering, bilden z. B. einige Nepenthes-Arten keine Kannen mehr aus. Heliamphora gedeihen zwar auch bei weniger feuchter Luft, entfalten sich jedoch längst nicht so schön, wie die Pflanzen, die unter hoher Luftfeuchte kultiviert werden. Auch einige Drosera- und Pinguicula-Arten bilden nur bei entsprechend feuchter Luft Fangtropfen und sehen in zu trockener Umgebung nur halb so schön aus.
 
Bei Arten, die im Anstau kultiviert werden, reicht meist eine größere Schale aus, die ständig mit Wasser gefüllt ist. Über die Verdunstung erhalten die Pflanzen eine ausreichend hohe Feuchtigkeit. Einige Utricularia-Arten vertragen auch eine gelegentliche Überschwemmung.
 
Die Luftfeuchtigkeit spielt vor allem dann eine Rolle, wenn die Pflanzen in Innen- räumen kultiviert werden. In Wohnräumen beträgt sie meist weniger als 40 % und verringert sich im Winter nochmals durch trockene Heizungsluft. Es ist daher sinn- voll, einige Arten in entsprechenden Behältnissen zu kultivieren. Hierfür kann ein Terrarium, ein offenes Glasbecken oder ein ähnliches Glasgefäß dienen. Werden die Pflanzen in einem geschlossenen Becken kultiviert, ist ein Terrarium empfeh- lenswert, da nur hier über die vorhandenen Lüftungsgitter im vorderen und oberen Bereich eine ausreichende Belüftung gewährleistet ist. Ein komplett abgedecktes Aquarium ist nicht geeignet, da die Luftfeuchtigkeit meist zu hoch ist und auch die Temperaturen zu sehr ansteigen können.
 
Bei der Kultur in Gewächshäusern ergibt sich meist schon durch eine bestimmte Pflanzenanzahl und durch die mit Wasser gefüllten Kulturtische eine ausreichende Luftfeuchtigkeit. Das regelmäßige Befeuchten des Bodens und der Wände kann hier für zusätzliche Feuchtigkeit sorgen. Steigen die Temperaturen jedoch im Sommer zu stark an, kann es auch hier erforderlich sein, mit entsprechenden Luftbefeuchtern oder Beregnungsanlagen die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um die Pflanzen vor Überhitzung zu schützen. Auch hier ist immer für eine ausreichende Belüftung zu sorgen.
 
Die Kontrolle der Temperatur im Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit ist besonders wichtig. Diese Werte sollten durch ein Thermometer und Hygrometer in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen, was bei der Kultur berücksichtigt werden sollte.
© Markus Welge | Letzte Aktualisierung: 17.09.2007
Kultur von Heliamphora und Brocchinia in einem Terrarium, in dem ein Vernebler für konstant hohe Luftfeuchtigkeit sorgt.
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Nepenthes villosa
Sphagnum-Moos sorgt für ein kühles Substrat und erhöht die Luftfeuchtigkeit im Bereich der Pflanze.
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Drosera ascendens
Drosera benötigen ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, um ihre Tautropfen auszubilden.